Brief des Bürgermeisters November 2022
Liebe Bürgerinnen und Bürger, angesichts der zuletzt sehr milden Temperaturen im Oktober und noch Anfang November möchte man fast noch nicht sagen, der Winter steht nun vor der Tür. Und doch stellen wir uns darauf ein – nicht zuletzt wegen der angespannten Lage, was die Energieversorgung vor allem mit Strom und Gas angeht. |
Die Auswirkungen des leider noch fortdauernden Krieges in der Ukraine nach dem völkerrechtswidrigen russischen Angriff am 24. Februar dieses Jahres sind auch hier spürbar. So gilt es – wo möglich – Strom und Heizung einzusparen. Öffentliche Gebäude dürfen wie bekannt nur eine Raumtemperatur von 18 Grad haben. Dies gilt auch für unsere Feuerwehr-Gerätehäuser, wo verantwortungsvoll mit der Frage umgegangen wird, inwieweit etwa Warmwasser durchgehend vorgehalten werden muss. Schulen und Kitas sind allerdings davon ausgenommen. Drastische Maßnahmen, dass in den Sporthallen das Warmwasser gänzlich abgestellt wird, wie es etwa in Wismar verfügt wurde, sind bei uns noch nicht getroffen. Sport und Freizeitaktivitäten in den Hallen sollen weiter stattfinden können. Dabei sei an die Nutzer und Nutzerinnen, die Vereine mit den Übungsleitern appelliert, dass sorgsam mit Strom und (Warm-)Wasser umgegangen wird. Inwieweit die teils drastisch gestiegenen Energiepreise dann auch zu einer Anpassung der Hallennutzungsentgelte führen (können), wird zunächst amtsseitig geprüft und diskutiert.
Nach den Corona-Beschränkungen in den beiden vergangenen Jahren gab und gibt es nun wieder schöne Aktivitäten in der Gemeinde. Nach einigen Sommerfesten, etwa in der Kirchgemeinde Herrnburg, bei der Freiwilligen Feuerwehr Herrnburg, Kunstfesten in Schattin, auch in Palingen, einem Tag der offenen Tür der FFw Neuleben Boitin-Resdorf an der neuen Fahrzeughalle in Boitin-Resdorf, Dorfflohmarkt und Tag des offenen Stalls in Duvennest sind es zuletzt die Laternenzüge, an denen sich viele Kinder, kleine und große Besucher erfreuen konnten. Besonders schön war dabei der Martinszug am 11.11. in Herrnburg, bei dem nicht nur der Fanfarenzug musikalische Begleitung bot, sondern der ‚St. Martin‘ zu Pferde mit vorneweggeritten ist. Fast alle fanden sich dann in der Kirche ein, wo es neben Liedern auch um die Geschichte des St. Martin ging, bevor es zum gemütlichen Beisammensein – unter Sternenhimmel bei recht milden Temperaturen - auf dem kleinen ‚Martinsmarkt‘ am Kirchgemeindezentrum überging. Hier sei schon darauf hingewiesen, dass am Sonnabend, 26.11.2022, dort erstmals ein Adventsmarkt stattfindet. Auch der Verein ‚Unser SchaDuLe‘ lädt am 1. Adventswochenende (26. und 27.11.) zu einem Adventsmarkt nach Duvennest ein.
Von den teils schon sichtbaren Entwicklungen in der Gemeinde möchte ich folgende erwähnen: In Lüdersdorf ist in dem B-Plan Gebiet ‚Lüdersdorfer Graben‘ (nahe dem Kreisel) mit den Erschließungsarbeiten begonnen worden. Im Wohngebiet in Wahrsow ‚Auf dem Sand‘ sind in den letzten Monaten weitere Häuser fertiggestellt und bezogen worden, weitere sind entstanden. Hier wird allenthalben kräftig ‚gewerkelt‘ – nun bei Gestaltung der Gärten und Außenanlagen. Leider werden dabei die gesetzlich einzuhaltenden Ruhezeiten nicht immer beachtet. Der Betrieb von Rüttler, Kleinbagger oder -raupe oder anderen lärmverursachenden Geräten ist sonn- und feiertags schlicht untersagt.
Für das Plangebiet in Herrnburg gegenüber des alten Aldi-Marktes ist das Verfahren wieder aufgenommen, nachdem langwierige Fragen unter anderem des Lärmschutzes zur Bahnlinie hin inzwischen abgestimmt werden konnten. Im Zuge der Umplanung soll dort – neben der Einfamilienhausbebauung – nun auch altersgerechtes Wohnen entstehen wie auch ein Komplex mit Mietwohnungen; gerade diese Änderungen begrüße ich sehr. In Form einer entsprechenden Entwurfsplanung wird dies dann den Gremien der Gemeinde zur Beschlussfassung vorgestellt. Erwähnt sei auch, dass die Arbeiten des Projekts ‚Digitalisierung Schule‘ fortgeschritten sind; so sind im Gebäude in Herrnburg die Mauer-Durchlässe für den Leitungsbau geschaffen. Dazu waren die weiteren Elektroarbeiten auszuschreiben. Hierbei ist immer zu hoffen, dass Angebote eingehen, die dann auch zügig umgesetzt werden können, es also nicht zu Material-, Liefer- oder Personalengpässen kommt, wie wir es etwa zuletzt beim Hortneubau in Herrnburg erlebt haben.
Bei unseren Orts-Feuerwehren hat sich wiederum einiges getan – durchweg in Umsetzung des sogenannten ‚Gefahrenabwehrbedarfsplans‘ der Gemeinde. Für den Gerätehausbau der FF Schattin liegt nun die Zustimmung zum ‚vorzeitigen Maßnahmenbeginn‘ vor, d.h. es darf mit dem Bau begonnen werden, auch wenn der Antrag auf (mögliche) Förderung noch läuft. Dementsprechend ist die Ausschreibung gestartet worden; nach Auswertung der Angebote erfolgt die Auftragsvergabe für die ersten Gewerke und dann so bald als möglich die sichtbaren Bauarbeiten. Währenddessen muss die Behelfshalle in Schattin für die Fahrzeuge ‚winterfest‘ gemacht werden. Denn die Schattiner Wehr hat in diesem Jahr neue Fahrzeuge erhalten, wie geplant zunächst den Mannschaftstransportwagen (MTW) und dann – im Zuge eines landesweiten Beschaffungsprogramms, an dem sich die Gemeinde Lüdersdorf beteiligt hat – das neue kompakte Einsatzfahrzeug (TSF-W). Ein wichtiger Baustein für die Einsatzbereitschaft der Wehren ist die Löschwasserversorgung. So hat die Gemeindevertretung den Bau einer Zisterne neben dem Gerätehaus in Wahrsow beschlossen, was zügig umgesetzt werden soll. Zuvor waren bereits Zisternen in Schattin, in Groß Neuleben sowie eine weitere im Rahmen eines privaten Vorhabens in Duvennester Krug entstanden.
Nicht nur Spaziergänger werden es festgestellt habe, gerade in Herrnburg waren die Wildschweine aktiv. Etliche Grünflächen und Teile von Wegen sind regelrecht ‚umgepflügt‘. Das veranlasst mich, meine schon verschiedentlich an dieser Stelle geäußerte Bitte zu wiederholen, um Schäden zu vermeiden: keine Garten- oder gar Küchenabfälle außerhalb des eigenen Grundstücks achtlos an den Waldrand zu ‚schmeißen‘ oder zu deponieren. Dies lockt die Tiere an, durchaus in größeren Zahlen, wie ich dann mitunter zu hören bekomme. Der Ruf nach Jägern, die dort tätig werden müssten, verkennt leider, dass gerade in Herrnburg mit der recht engen Wohnbebauung gar nicht gejagt werden kann und darf, es handele sich um einen sogenannten ,befriedeten Bezirk‘. Zudem sind abends oft noch Personen unterwegs, teils mit unangeleinten Hunden zum abendlichen Gassi-Gang, die dort ein Jagen unmöglich machen. Also ist umso mehr das eigene umsichtige Verhalten – keine Grünabfälle in der nahen Natur entsorgen - gefragt, damit das Wild nicht zusätzlich angelockt wird. Vielen Dank schon jetzt für die Beachtung, besonders auch an all die Hundehalter, die sich ohnehin daran halten und verständig sind. Abschließend darf ich Ihnen und Euch allen einen besinnlichen Start in die Vorweihnachtszeit wünschen, damit grüße ich Sie ganz herzlich - und weiterhin: Bleiben Sie gesund!
Ihr
Erhard Huzel
Bürgermeister der Gemeinde Lüdersdorf